12B2-Tagebauk 1996

Stemhagen, am 22. September 1996

  Kort na achten, ick kreech grad mien Klüsen up. Morgen Musch - Küßchen!  Hüt  het  alsoHerbert  Geburtsdach!?  Dor warn’w  gliek anraupen un gratuliern, nu ward hei woll werrer tau Hus  sin: Ja, bitte (Herberts Beate wier dat)? Vati kommt gleich, er holt nur schnell was aus dem Auto (hei schleppte de  am Abend vörher oewrichgebläbenen Reste vom “kalten Büfett” rinner).

 Hallo,  leif Herbert, herzlichen Glückwunsch ut Dresden! Herzlichen Dank... Ihr seid aber nicht die ersten Gratulanten, Eckhard und Pödder haben sich schon vor paar Minuten gemeldet! ...Gretchen: Wie ist das Wetter bei euch da oben in Mecklenburg (ick wüßt gor nich, dat Gretchen so schwindeln künn)! So ging dat noch ne Tied ümmer hen un her mit denn’ Schwindel (d.h., Herbert wier natürlich ganz ihrlich). Ick entlockte em denn so ganz näbenbi, wo sei fiert harn: In Pribbenow!! Na, laten wi dat Thema. Wi hemm’ em denn noch ’n schönen Dach wünscht un Grüße an Renaten un  alle Gäste utricht. Schad, dat Stemhagen so wiet wech is, wi wiern giern kamen ...!

 Frühstück!  Dat is ja hütesdaachs in de Hotelräknung mit in, also wulln  wi uns  dat  uk  nich  entgahn  laten.  Kein  Stunn spärer klingelten wi an de Husdör in de Schultetusstrat - Herbert wier bald ut de Latschen kippt (dat leech oewer bestimmt in ierster Linie an denn’ välen “Allohol” letzte Nacht). Gretchen quasselte wat von Hubschrauber un so. Ob hei ehr dat afnahmen het? Ick glööf nich! Na, jedenfalls  wiern wi nu dor un wi künn’ em persönlich in de Arm nähmen.

As wi uns’ Präsent oewerreikt harn leet ick so näbenbi dörchblicken, wat ick bzw. wi in de vergangen Nacht maken wulln: Wi giern har ick vör versammelter  Gästeschar ... Herbert: Kein Problem! Üm Klock tein kamen de Bürgermeister, de Amtstierarzt un noch poor von de hohen Herrschaften taun Gratuliern, denn kannst du, wenn du wist... Ick wull!  So keem doch noch allet in de  Reich. Uk de Kinner un poor Lüüd ut de Verwandtschaft wiern noch dor un hürten tau:

Ick weit nich, ob ick’t  sengen sall:
Besonners giern gingst Du in’ Stall
Wenn eine Seuche mang dat Veih,
Denn harst Du Diene Spritz dabei
.

In ’t Spritzen wierst Du bannig stark!
Wat geef ’t för eine - eine Mark?
Ick müßt ja uck mien Fru ernährn
Un denn de välen leiwen Görn ...

Erinnerst Di noch an de Tour
(dat wier ne wahre Ossenkur)
Von’t Pressefest per Bahn na Muddern?
Meud un kaputt - un nichts tau futtern!


Wat, schon Demmin - nu oewer ruter!
Tröch bet na Sternfeld - ach mein Guter:
Utzedel leetst Du achtlos lingen,
Di wull dat einfach nich gelingen,

Bi Pödder hemm’w Silvester fiert.
Ji sünd tau uns na Pruchten führt.
Wi nehm’ tausamm’ ein Ostseebad.
Wi wiern in de Schultetusstrat

Im rechten Ogenblick uptauwaken.
Mien Jung, wat makst Du bloß för Saken!
Hest dat Utstieg’n glatt verpennt!
Büst’  gor tau Faut na Hus henrönnt??


So lööp dat also in Stemhagen.
Dat wier, dor gift dat keine Fragen,
Dien grötstet Wark in letzter Tied!
  Herbert, nu ist ’t gliek sowiet,

Denn war ick miene Räd beenden,
Doch will ick unsen Blick noch wenden
Up ein Ereignis, dat för all
‘n grot Ding wier, up jeden Fall:

Tau’n Kaffeedrinken un tau’n Klatschen,
Tau’n Fernsehn un tau’n Quatschen.
Jedoch, dat Grötste - ungelogen,
  Wier ’t Klassendräpen in Stemhagen!!


Wi wiern in ’t Fernsehn, Du un ick!
Dat seech de ganze Republik!
Bi uns in Dresden un Stemhagen.
De Lüüd, de harn up einmal Fragen:

De 12B2, wo kümmt dei her?
Na, ut Niebramburg, bitte sehr!
Wie kam ji in  “Musik un Snacks”?
Ja, dat wier för mi ’n Klacks:

Ick heff ehr bloß uns’ Chronik zeigt.
Dor hemm’ sei Ogen makt vielleicht!
Wat, schon oewer doertig Johr
Sünd ji tausammen - wunnerbor!


Ji hürn in’t Fernsehn, unbedingt!
Dat hemm ’j  verdeint! Un wenn’t gelingt,
Dat ji as Rentner noch tausammen,
Denn könn ji ruhig werrerkommen!

Nu bün’k  am End - nu holl’k mien Mul!
Leiwe Frugens, seid nich ful!
Geit’ noch ein’ in, wi warn ein’  häben.
Herbert, dreimal hoch sast ’t läben!!!

Dresden, am 4. November 1996

Hüt fiert Doris ehren 60. Geburtsdach (Christiane het oewrigens uk Geburtsdach, oewer wat sünd schon ehre 56 gegen de 60?)! Ob sei woll dat Hus vull het? Gretchen het ehr eine Kort na Trassenheide schräben. Wie ick schon secht heff: Sei het twors ’n  Führerschien, oewer... Wi beid hemm’ am Abend ein Glas Wien up ehre (natürlich uk up Christianes) Gesundheit drunken. Ob ehr woll de Uhrn klingelt hemm’?

Dresden, am 8. November 1996

Hüt is also uns’ Herti ran. Sösstig Johr! Wie doch de Tied vergeiht! Wie mach man sich mit sösstig fäulen? Ick möt se eis up uns’ nächstet Klassendräpen dorna fragen.  Ob dat ’n lütten innerlichen Ruck gift, orrer jöökt dat up einmal nich  mihr  ganz so dull orrer wat passiert dor? Dat Schöne is ja, leif Herti, wi folgen di all na! Denn war ick dat ja sülbst an mi marken (ick war ’t  woll för mi beholln). Gespannt bün ick oewer doch!

Dresden, im November 1996

Eckhard litt an Verfolgungswahn! Oewer nich hei is de Verfolgte, sondern hei is de Verfolger! Wie dat? Hei reep mi hüt  ganz upgeräächt an: Bi uns an de Tankstell heff ick hüt einen “Doppeldoofen” (so nennt hei de Autofahrer mit “DD”  up ehr Nummernschild) seihn,  dei seech genau so ut as du! Ick hinner em her, ohn mien Räknung tau betahlen! Openbor wierst du dat oewer nich, denn du büst ja nu in Dresden!

Eckhard, Eckhard! So fängt dat oft an! Wenn ’t bloß dit eine Mal wier! Oewer - mit Herbert makte hei dat glieke Theater!  Renate vertellte mi am Telefon, dat hei em up de Chaussee bi Stemhagen verfolgt het, mit de Lichthup Signal geef un em tau’n  Stahn kreech. Bloß: Ditmal wier ’t würklich de Richtige, denn’ Eckhard up ’n Kieker har! Dorbi har Eckhard bloß Hunger, hei dürfte am nächsten Dach tau’n Meddachäten von Niebramburg na Stemhagen  in  de   Schultetusstrat    kamen.   het   sich  de Fohrt wenigstens lohnt, Eckhard? Du hest ’n  ganz schönet Vertrugen tau de Dörpköksch! Wat het Renate denn tausammenkakt? het’ wenigstens schmeckt?

Dresden, am 27. November 1996

Nu ward dat langsam Tied,  dat ick  eis de “Klassendräpen-Post” dörchblärer, schließlich will ick mit de Wiehnachts - un Niejohrsgrüße uk de Inladungen tau ‘t nächste Dräpen bi uns in Dresden afschicken. Wat se nich all för Wünsche hemm’! Oewer so is dat nu mal: Wer  väl fröcht, kricht väl Antwurten:

Bitte eine gewisse Zeit für den Zwinger einplanen, ohne festzulegen, was man besucht. Dann könnte sich jeder selbst entscheiden, was er sich im Zwinger ansehen möchte...

Helle Freude über Euren Erfolg zum Erwerb der Karten für die Semperoper, wir sind natürlich dabei...

Herzlichen Dank der 12B2 für die Glückwünsche un Blumen zu meinem 65.  Geburtstag, die Klaus überbrachte und für die freundlichen Worte, die mehrere am Telefon aussprachen. Gerne würde ich versuchen, den 60-jährigen “Schülern” zu gratulieren, wenn es an der Zeit ist...Euer Manfred Bewersdorf...

Für den Sonnabend-Vormittag haben wir keine besonderen Wünsche oder Vorschläge, “organisiert” oder “Freizeit” wären für uns gleichermaßen interessant...

Wir sind für den gemeinsamen Besuch einer Sehenswürdigkeit mit Führung und wären für das Grüne Gewölbe und das Schloß...

Moritzburg hatten wir doch schon mal bei einem Klassentreffen. War da nicht die interessante Führung durch den Park?...

Am Konzert am Sonntag werden wir auf keinen Fall teilnehmen, da das absolut nicht unsere Strecke ist...

Für Ihre lieben Zeilen möchte ich Ihnen sehr herzlich danken. Es hat mich sehr gefreut, daß Sie immer noch so lieb an  mich  denken! Auch allen Ihren Mitschülern sage ich Dank für ihr liebes Gedenken... Ein großartiges Bild! Ich war am Anfang auch mal oben auf  “Behms Höhe”, aber nicht auf dem Turm. Mein Vater, der im “Liederkranz” war,  hat oft von  “Behms Höhe” gesungen und ich durfte ihn zweimal begleiten! Ich “hoffe”, in zwei Jahren wieder beim “Treffen” zu sein...! Ihnen und der Klasse ein großes Dankeschön. Ihre Charlotte Latendorf...

Und nun mein schlechtes Gewissen: Das Klassentreffen! Die Rückmeldung sollte ja  schon im September erfolgen. Der Termin ist mir untergegangen, zudem konnte ich meine bessere Hälfte auch nicht so recht für die Teilnahmewilligkeit gewinnen...

Ich habe mich  über Eure Post sehr gefreut und entschuldige mich für meine späte Antwort.  Natürlich bin ich Dir, Hans, nicht böse, denn Schuld war ich selbst. Ichfreue mich über Eure Einladung . Falls meine Gesundheit es zuläßt, komme ich natürlich gerne...

Bitte für uns keine Konzertkarten für den Sonntag-Vormittag besorgen...

Für Sonnabendvormittag hast Du sicher schon etwas in Sachen Sehenswürdigkeit festgelegt, und das wird so akzeptiert. Die aufgezählten Möglichkeiten sind für mich alle gleich gut. Ich kenne keine...

Was ich allerdings überhaupt nicht gut finde, ist der geplante Schwoof  am   Sonnabend-abend! Könnt Ihr das nicht auf den  Begrüßungsabend legen statt des Skat? Dann könnte man seine Anreise doch auf den Sonnabend verschieben und so dieser Angelegenheit entgehen...

Mit großer  Freude habe ich Ihr “Kollektiv” gelesen. Leider war ich einige Wochen krank, so kommt mein Dank sehr spät. Ihr Angebot, die Blätter zu behalten, nehme ich gerne an...Ihr  G. Mardt...

Sinfoniekonzert am Sonntag ist vom Prinzip gut, aber ich weiß noch nicht, wie das mit der Reisezeit zu machen ist. Wir werden sehen...

Nun hat es doch noch viel länger gedauert als ursprünglich beabsichtigt, bis ich mich melde! Beigefügt ein Abzug der Aufnahme der Abi-Klasse 12B1 mit “Lena” Tank in der Mitte. Vor kurzem war Klaus Riemer zu Besuch bei uns, bis auf 2 haben wir die Namen zusammenbekommen, aber leider nicht die aller...
Inzwischen  weiß  ich  wenigstens,   daß    zwei  von  ihnen  in Neubrandenburg leben sollen, und zwar Ute Richter (heute Ute Orth) und Dieter Michael. Vielleicht gibt es über sie weitergehende Kontaktmöglichkeiten  (wie locker oder intensiv auch immer).  Immerhin ist ein Abstand von 40 Jahren zu überbrücken, in denen ich zu keinem – Ausnahme Klaus Riemer - Kontakt hatte...   Herzliche Grüße, auch an Deine Frau
, Günter Penner....

Moritzburg ist okay und sicher auch mit eigenem PKW möglich. Die Tanzbeine können ja so auch geschont werden, falls sie überhaupt noch einsatzfähig sind. Hinsichtlich der Preise denkt mal an Arbeitslose und Rentner (kleine), damit alles im Rahmen bleibt...

Dor kümmt ja ganz schön wat up uns Organisatoren von’t Klassendräpen in Dresden tau, oewer bang’ maken gilt nich. Wi warn dat Ding schon  schaukeln!

Fortsetzung